Homilien von Organyà
Das Manuskript 289 der Biblioteca Nacional de Catalunya in Barcelona, bekannt als die Homilien von Organyà, kommt auf den ersten Blick schlicht daher, aber ist ein Codex von wahrlich historischer Bedeutung: Es handelt sich um das älteste erhaltene literarische Dokument in katalanischer Sprache, das nicht auf einen Rechtstext zurückgeht. Die Handschrift aus dem 13. Jahrhundert enthält sechs christliche Predigten zu verschiedenen religiösen Themen, die in einem eindrucksvoll lebensnahen und eleganten Stil formuliert wurden und wahrscheinlich Übersetzungen provencalischer Vorlagen sind. Das Manuskript wurde vermutlich von einem unbekannten Augustinermönch in Auftrag gegeben, der wohl dem Kapitel der Kathedrale von Tortosa angehörte. Dieses wertvolle Kleinod wurde 1904 in der Kirche St. Marie de Organyá wiederentdeckt und stellt heute ein einzigartiges Stück katalanischer Sprach- und Literaturgeschichte dar.
Homilien von Organyà
Die katalanische Sprache hat heute eine große Bedeutung innerhalb des Sprachraums der iberischen Halbinsel. Dass diese Bedeutung zurückgeht auf eine Tradition, die bereits im 13. Jahrhundert eingesetzt hat, bezeugt eindrucksvoll das Manuskript der berühmten Homilien von Organyà. Dieses historische Dokument war vermutlich der Auftrag eines unbekannten Augustiner-Mönchs, wahrscheinlich ein Domherr der Kathedrale von Tortosa. Dieser ließ im 13. Jahrhundert auf 16 Seiten den Text von sechs Predigten in katalanischer Sprache niederschreiben.
Literarische Bibel-Kommentare in katalanischer Sprache
Diese Predigten beschäftigen sich mit Kommentaren zu den Evangelien und anderen Bibeltexten und enthalten unter anderem eine Predigt zum Aschermittwoch. Der katalanische Text ist wohl eine Übersetzung von Predigten mit provencalischem Ursprung, die zu der Zeit weit verbreitet waren. In ausdrucksstarker und lebendiger, kultivierter und geschliffener Sprache werden die religiösen Themen präsentiert. Damit handelt es sich bei den Homilien von Organyà um das erste katalanische Literaturdokument.
Von historischer Bedeutung
Die Homilien von Organyà gelten als das älteste bekannte und erhaltene literarische Manuskript in katalanischer Sprache, neben wenigen bekannten und zum Teil älteren Dokumenten, die sich jedoch mit juristischem und nicht-literarischem Inhalt beschäftigen. So bezeugen sie die Verwurzelung und Verbreitung der katalanischen Sprache in der Kultur und Lebenswelt des 13. Jahrhunderts. Das Dokument stammt aus dem Besitz der Kirche St. Maria de Organyà. Dort wurde es im Jahre 1904 von dem Historiker Dr. Joaquim Miret i Sans entdeckt und bekannt gemacht und befindet sich heute als Ms. 289 in der Biblioteca Nacional de Catalunya in Barcelona.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- The Homilies of Organyà
Homilies d’Organyà - Umfang / Format
- 16 Seiten / 17,5 × 12,0 cm
- Herkunft
- Spanien
- Datum
- 13. Jahrhundert
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- Mehrere Initialen
- Inhalt
- 6 katalanische Predigten
- Künstler / Schule
- Unbekannter Augustinermönch
- Vorbesitzer
- Kirche St. Maria de Organyà
Homilien von Organyà
Homilie zur Fastenzeit
Die an eine Sanduhr erinnernde I-Initiale auf dieser Seite leitet die Homilie zum Beginn der Fastenzeit ein. Genauer sollte sie am ersten Sonntag der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern gepredigt werden, die die Gläubigen auf die Feier des Todes und der Auferstehung Christi vorbereiten sollte. Gleich die ersten beiden Phrasen der Homilie erklären mittels eines Bibelzitats die Dauer der Fastenzeit, die auf dem vierzigtägigen Fasten Christi in der Wüste basiert:
"In illo tempore ductus est Jhesus in deserto in spiritu ut tentaretur a Diabolo. Et cum jejunaset xl diebus et xl noctibus, postea esurit." (Mt. 4, 1-2) - deutsch: "Zu jener Zeit wurde Jesus durch den Heiligen Geist in die Wüste geführt, um vom Teufel versucht zu werden. Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn danach."
Homilien von Organyà
Seite 1
Einige der acht erhaltenen Pergamentblätter der Handschrift sind uns leider in einem recht schlechten Zustand überliefert. Das trifft vor allem auf das vorderste Blatt, fol. 1, zu, von dem größere Teile abgerissen sind. Als das Manuskript Anfang des 20. Jahrhunderts neu gebunden wurde, wurde dieses Blatt restauriert, indem ihm zur Stabilisierung Pergamentstücke angefügt wurden.
Durch Schmutz, Tintenabdrücke und Stempel ist der ursprüngliche Text kaum noch zu entziffern. Dafür ist die Liniierung des Pergaments umso sichtbarer. Auf den horizontalen Linien deuten sich vage die Zeilen der ersten Homilie an. Wie im Rest des Manuskripts bediente sich der Schreiber einer einzigartigen und sehr individuellen postkarolingischen Schrift mit protogotischen Einflüssen. Sie weist im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Schriften bemerkenswerte Archaismen auf und findet sich lediglich in Textzeugnissen aus Organyà.
#1 Homilies d'Organyà
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