Codex Turin J.II.9

Codex Turin J.II.9 – Libreria Musicale Italiana – cod. J.II.9 – Biblioteca Nazionale Universitaria di Torino (Turin, Italien)

Hof König Janus, Norditalien (Brescia?) oder Zypern — Anfang des 15. Jahrhunderts

Gregorianische ChorĂ€le, polyphone MessgesĂ€nge, Motetten und polyphones Repertoire: Das umfangreichste und einzige ausschließlich französischer Musik gewidmete Liederbuch des 15. Jahrhunderts

  1. In diesem großartigen Liederbuch finden sich Gregorianische ChorĂ€le, polyphone MessgesĂ€nge, Motetten und polyphones Repertoire

  2. Es ist die einzige Quelle aus dem frĂŒhen 15. Jahrhundert, die sich ausschließlich französischer Musik widmet

  3. Ebenfalls enthalten ist Musik vom Hof des Königs Janus von Zypern (1375–1432) und der Charlotte de Bourbon (1388–1422)

Codex Turin J.II.9

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Codex Turin J.II.9

Europa erlebte im SpĂ€tmittelalter eine musikalische Revolution, insbesondere in Frankreich und den burgundischen Niederlanden. Nichtsdestotrotz ist dies das einzige Manuskript aus dieser Zeit, das ausschließlich der französischen Musik gewidmet ist, sowie das umfangreichste dieser Zeit. Dieser große WĂ€lzer ist eine unschĂ€tzbare Quelle fĂŒr die Geschichte der europĂ€ischen Musik.

Codex Turin J.II.9

Diese Sammlung von einstimmigen liturgischen Melodien, mehrstimmigen MessegesĂ€ngen, Motetten und mehrstimmigen GesĂ€ngen ist eine der wenigen, wenn nicht die einzige, bekannte Quelle aus dem frĂŒhen 15. Jahrhundert, die ausschließlich der französischen Musik gewidmet ist. Der Codex ĂŒberliefert ĂŒberdies das grĂ¶ĂŸte Korpus französischer Musik aus der Stilepoche der Ars subtilior, einer verfeinerten Musikform, die am Hof von Nikosia unter der frĂ€nkischen Herrschaft des Janus I. von Lusignan (1375–1432), der von 1398 bis 1432 König von Zypern sowie Titularkönig von Jerusalem und Kleinarmenien war, und dessen zweiter Ehefrau Charlotte von Bourbon (1388–1422), gepflegt wurde. Neben MusikstĂŒcken verschiedenster Gattungen, darunter Motetten, Balladen, Rondeaux und Virelais, ĂŒberliefert die Handschrift, die auch als „Zypern-Codex“ bekannt ist, einen der Ă€ltesten cantus firmus-Messezyklen (oder Tenormessezyklen), der außerhalb der Britischen Inseln komponiert wurde. Die insgesamt 334 anonym ĂŒberlieferten Kompositionen sind auf 159 PergamentblĂ€ttern im großen Folioformat notiert und mit Zierinitialen geschmĂŒckt. Die Herkunft der Handschrift ist bis heute nicht unumstritten: Möglich ist eine Entstehung am Hof der Lusignan-Dynastie in Nikosia oder in Norditalien, wo sie noch heute in der Turiner Nationalbibliothek aufbewahrt wird. Der Codex ist von grundlegender Bedeutung fĂŒr die Erforschung der spĂ€tmittelalterlichen Musik des frĂŒhen 15. Jahrhunderts.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Codice J.II.9
Codex J.II.9
MS J.II.9 “Cypriot-French”
Umfang / Format
318 Seiten / 37,5 × 27,0 cm
Herkunft
Italien
Datum
Anfang des 15. Jahrhunderts
Stil
Schrift
Gotische Textualis Gotische Kursive
Buchschmuck
1 Miniatur des hl. Hylarion (fol. 1); florale und ornamentale Randverzierungen; blaue und rote Initialen auf Goldgrund; Fleuronné-Initialen
Inhalt
Polyphonie
Auftraggeber
Bagarotti Familie (?)
Charlotte de Bourbon-Montpensier (?)
Vorbesitzer
Anne de Lusignan (?)

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Codex Turin J.II.9 – Libreria Musicale Italiana – cod. J.II.9 – Biblioteca Nazionale Universitaria di Torino (Turin, Italien)
Libreria Musicale Italiana – Lucca, 1999
Faksimile-Editionen

#1 Il Codice J.II.9

Libreria Musicale Italiana – Lucca, 1999

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Libreria Musicale Italiana – Lucca, 1999
Kommentar: 1 Band von Isabella Data und Karl KĂŒgle
Sprachen: Englisch, Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Die Seiten sind auf einem grĂ¶ĂŸeren weißen Hintergrund dargestellt. Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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