Codex Calixtinus
Der Salamanca-Codex des Codex Calixtinus ist eine von fünf erhaltenen Handschriften, die den vollständigen Text des Liber Sancti Iacobi, des Jakobusbuches, enthalten. Es ist nach Papst Calixtus II. benannt, dem das Werk ursprünglich zugeschrieben wurde. Obwohl moderne Wissenschaftler heute glauben, dass es kurz nach dem Tod des Papstes von einem anderen Kleriker geschrieben wurde, ist jedem Kapitel ein Brief vorangestellt, der Calixtus II. zugeschrieben wird. Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein wertvolles Manuskript, in dem nicht nur Jakobus der Ältere, sondern unter anderem auch das Heer Karls des Großen und der berühmte ritterliche Held Roland abgebildet sind. Der dem Heiligen Jakobus geweihte Schrein in der Kathedrale von Santiago de Compostela war bereits im 9. Jahrhundert ein Pilgerziel und wurde so beliebt, dass ein offizieller Pilgerführer erstellt wurde. Weitere Texte in der Handschrift umfassen Texte, Gebete und Hymnen für die Messe, 22 Wundergeschichten über den Heiligen Jakobus, die Geschichte der Überführung seines Leichnams nach Santiago und einen Anhang mit besonderen, mehrstimmigen Liedern.
Codex Calixtinus de la Universidad de Salamanca
Seit geraumer Zeit erfreut sich eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela wieder überaus großer Beliebtheit und Popularität. Doch geht diese Tradition des Pilgerns zum Grab des Heiligen Jakobus im äußersten Nordwesten Spaniens zurück bis ins 9. Jahrhundert. Ein offizieller Pilgerführer und Grundlage für den großartigen Kult um Jakobus d. Ä. aus dem 12. Jahrhundert ist das sogenannte Liber Sancti Iacobi, auch bekannt als Codex Calixtinus. Das älteste Exemplar dieses Codex befindet sich noch heute in Santiago. Doch in der Universität von Salamanca wird eine wertvolle Kopie dieser Schrift aus dem 14. Jahrhundert aufbewahrt. Die liturgischen Texte, Wundererzählungen, Lieder und besonders der mittelalterliche Pilgerführer lassen noch heute die Magie dieses Ortes - rund um das Grabmal des Heiligen Jakobus - nachvollziehen und lassen verstehen, warum eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela über Jahrhunderte hinweg so große Faszination ausübt.
Eine päpstliche Schrift?
Der Codex Calixtinus aus Salamanca ist eine von fünf erhaltenen Handschriften mit dem vollständigen Text des Liber Santi Iacobi. Neben dem ältesten „Original“ in Santiago de Compostela aus dem 12. Jahrhundert und der Kopie in Salamanca aus dem 14. Jahrhundert existiert noch je ein Exemplar in der British Library, in der Biblioteca Apostolica Vaticana und in der Spanischen Nationalbibliothek in Madrid. Der berühmte Codex Calixtinus erhielt seinen Namen durch die ursprüngliche Zuschreibung der Texte an Papst Calixtus II. (1119–1124). Wahrscheinlich stammen die Texte jedoch von hochstehenden Klerikern, unter anderem von Aimeric Picaud, der den Codex nach Santiago überbrachte. Viele Legenden und Geheimnisse ranken sich um das Buch des Heiligen Jakobus, das das gesamte Mittelalter hindurch und bis heute eng mit dem Kult um Jakobus d. Ä. Verbunden war und ist.
Spannende Legenden und ein mittelalterlicher Reiseführer
Jakobus der Ältere war nach dem Neuen Testament der Bruder Johannes des Evangelisten und einer der Jünger Christi. Um das Jahr 44 erlitt er den Märtyrertod. Seit dem 9. Jahrhundert existiert die Legende der Translation seines Leichnams nach Spanien, die die Berühmtheit von Santiago de Compostela als Pilgerziel begründete.
Mit dem Liber Sancri Iacobi wurde im 12. Jahrhundert eine offizielle Grundlage für den Jakobus-Kult geschaffen, die große Berühmtheit erfuhr. Die Sammelhandschrift enthält Texte, Gebete und Gesänge zur Messe, 22 Wundererzählungen des Jakobus, die Geschichte von der Translation seines Leichnams nach Santiago und einen Anhang mit besonderen, mehrstimmigen Liedern. Der berühmteste Teil des Codex ist jedoch ein Pilgerführer, in dem verschiedene Wege nach Santiago de Compostela eingehend beschrieben werden und eine Anleitung zum Pilgern gegeben wird.
Der Heilige Jakobus und Karl der Große
Historisch bedeutsam ist der Codex Calixtus darüber hinaus auch im Hinblick auf Karl den Großen. Die Handschrift enthält nämlich eine historisch bedeutsame Fälschung des 12. Jahrhunderts: den berühmten Text des sogenannten Pseudo-Turpin, auch bekannt als Historia Karoli Magni et Rotholandi. Diese besteht aus einer Sammlung von Legenden zum Spanienfeldzug Karls des Großen, die als Chronik des Reimser Bischofs Turpin, eines Zeitgenossen Karls des Großen, ausgegeben wurde. Dies stellte sich jedoch im 15. Jahrhundert als Fälschung heraus. Die Historia hatte in ganz Europa große Popularität und eine weite Verbreitung erreicht und vielfältigste Einflüsse auf Kunst und Literatur ausgeübt.
So enthält der Codex Calixtus auf 246 Seiten neben einer Miniatur zu Jakobus als Pilger auch bildliche Darstellungen dieser Geschichte Karls des Großen mit Roland und Turpin. Sowohl die großartige, leuchtend buntfarbige Gestaltung der Miniaturen als auch der historisch bedeutende Text des um 1325 entstandenen Codex in Salamanca gewähren einen wunderbaren Einblick in die Welt mittelalterlicher Pilgerreisen und Geschichten.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Codex Calixtinus de la Universidad de Salamanca
Codex Calixtinus of the University of Salamanca
Liber Sancti Jacobi
Codice Calistino
Códice Calixtino
Liber Sancti Jacobi - Umfang / Format
- 246 Seiten / 33,1 × 24,5 cm
- Herkunft
- Spanien
- Datum
- Um 1325
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 5 Miniaturen, darunter 2 ganzseitig, eine historisierte Initiale mit einem Portrait von Papst Calixtus II. und viele kleinere Zierinitialen in Rot und Blau
- Inhalt
- Liber Sancti Iacobi, 22 Wundergeschichten über den Heiligen Jakobus, Geschichte der Überführung seines Leichnams nach Santiago, Briefe von Papst Calixtus II., Texte, Gebete und Hymnen für die Messe, mehrstimmige Lieder
Codex Calixtinus
Der hl. Jakobus als Ritter
Das Bild des heiligen Jakobus als Ritter ist mit der mittelalterlichen Legende von Santiago Matamoros oder "Jakobus dem Maurenschlächter" verbunden. Während der mythischen Schlacht von Clavijo erschien er auf wundersame Weise, um für das christliche Heer gegen die Mauren zu kämpfen, woraus der Schlachtruf "Jakobus und der Sieg für Spanien!" entstand. Die Jakobsmuschel, das Emblem des Jakobus, ist in das Jakobskreuz, das Symbol des Militärordens von Santiago, integriert und findet sich sowohl auf der Fahne als auch im Hintergrund dieser Miniatur.
Codex Calixtinus
Die Vision des Erzbischofs Turpin
Diese historisierte "T"-Initiale besteht aus vier grünen Drachen, die eine Szene rahmen, in der Erzbischof Turpin zusammen mit einigen knienden Geistlichen die Messe feiert. Er hat eine Vision von zwei Engeln, die die Seelen Rolands und seiner gefallenen Gefährten vor Christus tragen, der das Zeichen des Segens gibt, und vor die Jungfrau Maria, die als Himmelskönigin gekrönt ihre Hände zum Gebet gefaltet hat.
Der Teufel fliegt über dem Kopf des Erzbischofs, der neben einem Altar mit einem goldenen Kreuz und einem Kelch steht. Dies deutet darauf hin, dass er auf der Flucht ist, nachdem er der Legende nach zum Augenzeugen der Niederlage der Nachhut des christlichen Heeres der Franken am Roncevaux-Pass gegen die Heiden geworden ist. Die Szene hat einen gemusterten Hintergrund aus purpurnen Quadraten und Kreisen.
#1 Codex Calixtinus de la Universidad de Salamanca
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(3.000€ - 7.000€)
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