Ban Dainagon Ekotoba

Ban Dainagon Ekotoba – Maruzen-Yushodo Co. Ltd. – Idemitsu Museum of Art (Tokio, Japan)

Japan — 12. Jahrhundert

Die dramatische Geschichte einer Intrige am Kaiserhof Japans des 8. Jahrhunderts in drei Schriftrollen: Hoffnung und Verzweiflung, Spannung und Schrecken im Spiegel der lebendigen Gesichter von Frauen und MĂ€nnern

  1. Die ƌtenmon-Verschwörung von 866 entstand nach dem Brand des Haupttores des kaiserlichen Palastes

  2. Tomo no Yoshio, auch bekannt als Ban Dainagon, versuchte, seinen Rivalen Minamoto no Makoto auszutricksen

  3. Im spÀten 12. Jahrhundert schuf Tokiwa Mitsunaga ein Meisterwerk aus drei Rollen, das die Ereignisse nacherzÀhlt

Ban Dainagon Ekotoba

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Ban Dainagon Ekotoba

Die ƌtenmon-Verschwörung war ein Ereignis, das ins Jahr 866 wĂ€hrend Japans frĂŒher Heian-Periode fiel, und wird deshalb so genannt, weil sie sich um die Zerstörung des ƌtenmon oder Haupttors des Kaiserpalastes in Kyoto drehte. *Ban Dainagon Ekotoba" oder "Die Geschichte des Großen Rates Ban" ist ein Werk aus dem spĂ€ten 12. Jahrhundert, das das Ereignis nacherzĂ€hlt und aus drei Schriftrollen besteht, die vom Hofmaler Tokiwa Mitsunaga im Auftrag des pensionierten Kaisers Go-Shirakawa (1127-1192) geschaffen wurden. Die Ereignisse werden so dargestellt, dass eine Szene auf die nĂ€chste folgt, und zwar auf eine dramatische und spannende Weise, die aber zugleich fĂŒr den Leser auch leicht zu mitverfolgen ist.

Ban Dainagon Ekotoba

Tomo no Yoshio, auch bekannt als Ban Dainagon, war ein Staatsrat, der das ƌtenmon-Tor in Kyoto in Brand setzte und dann seinem Rivalen, Minamoto no Makoto, die Schuld geben wollte. Bekannt als die ƌtenmon-Verschwörung, blieb Yoshios Plan erfolglos und nachdem seine Schuld festgestellt wurde, wurde er in die Provinz Izu verbannt. Diese Ereignisse werden im Ban Dainagon Ekotoba oder "Die ErzĂ€hlung des Großen Rates Ban", prachtvoll dargestellt - einer fein illuminierten Handschrift, die aus drei Schriftrollen besteht. Der Legende nach wurde die Handschrift geschaffen, um den zornigen Geist von Tomo no Yoshio zu besĂ€nftigen, nachdem das ƌtenmon-Tor wĂ€hrend des Kyoto-Brandes von 1177, der auch das Kaishƍmon- und das Suzakumon-Tor des Kaiserpalastes niederbrannte, erneut niederbrannte.

Eine Geschichte von Intrigen in drei Schriftrollen

Ungeachtet der GrĂŒnde fĂŒr seine Entstehung ist dieses Meisterwerk ein Hauptwerk der mittelalterlichen japanischen Literatur, das einen faszinierenden Einblick in die Intrigen des kaiserlichen Hofes wĂ€hrend Japans klassischer Periode bietet. Die dynamische Herangehensweise des KĂŒnstlers an die Illustration der Schriftrollen lĂ€sst die Ereignisse auf natĂŒrliche Weise voranschreiten und fesselt den Leser, der sich nicht in einer einzelnen Episode zu verzetteln droht. Einige Ereignisse werden vom KĂŒnstler absichtlich nicht dargestellt, um die Spannung fĂŒr den Leser zu erhöhen. Die erste Schriftrolle zeigt den Brand des Tores und die BemĂŒhungen, das Feuer zu löschen, gefolgt von dem Beweis, dass Makoto zu Unrecht des Verbrechens beschuldigt wurde. Die zweite Schriftrolle zeigt Makoto, wie er zu den Göttern und Buddha betet, obwohl er unschuldig ist. Dann kommt der Verdacht gegen Tomo no Yoshio auf, was dadurch dargestellt wird, dass sich Kinder auf der Straße streiten, zu denen sich dann ihre Eltern gesellen und anfangen, Klatsch und Tratsch ĂŒber die Schuld von Tomo no Yoshio auszutauschen. Die dritte Schriftrolle zeigt schließlich, wie Tomo no Yoshio verhaftet und in einem Ochsenkarren ins Exil geschickt wird, nachdem ein Diener ihn verraten und der Polizei erzĂ€hlt hat, wer der wahre Schuldige ist.
Ein einzigartiger Stil
Mitsunagas kĂŒnstlerischer Stil ist im Gegensatz zu den meisten zeitgenössischen KĂŒnstlern sehr realistisch. Seine **Malerei des brennenden ƌtenmon mit leuchtendem Rot und Orange aus Zinnober im Kontrast zu schwarzer Holzkohle ist so gewalttĂ€tig und lebendig, dass es denkbar ist, dass der KĂŒnstler das Feuer von 1177 mit eigenen Augen miterlebt hat
. Mitsunaga schuf seine einzigartige Ästhetik, indem er Stile mischte und otoko-e - kalligrafische Linien zur Definition von Figuren - und tsukuri-e - dicke Schichten leuchtender Farben - kombinierte. DarĂŒber hinaus nutzte er die suyari kasumi-Technik, um den Anschein von Dunst oder Nebel zu erwecken, der oft den Übergang von einer Szene zur nĂ€chsten begleitet. Eine weitere Methode, um den Ablauf der Zeit innerhalb einer Szene zu vermitteln, ist iji dƍzuhƍ, wobei der Charakter in verschiedenen Zeitlinien dargestellt wird. Die Verschmelzung dieser Stile und Techniken schuf einen prachtvollen "Polit-Thriller", der zu den bedeutendsten, heute noch erhaltenen Emakimono zĂ€hlt – jenen illustrierten Schriftrollen, die seit dem 10. Jahrhundert hergestellt wurden.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Ban Dainagon E
Ban Dainagon
Umfang / Format
3 Rollen / 31,5 × 839,5 cm 31,5 × 858,7 cm 31,5 × 931,7 cm
Herkunft
Japan
Datum
12. Jahrhundert
Inhalt
Die Ereignisse der ƌtemmon Verschwörung
Auftraggeber
Kaiser Go-Shirakawa
KĂŒnstler / Schule
Vorbesitzer
Familie Sakai, Ohama

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Ban Dainagon Ekotoba – Maruzen-Yushodo Co. Ltd. – Idemitsu Museum of Art (Tokio, Japan)
Yushodo – Tokio, 2003
Limitierung: Nicht limitiert
Faksimile-Editionen

#1 Ban Dainagon E

Yushodo – Tokio, 2003

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Yushodo – Tokio, 2003
Limitierung: Nicht limitiert
Kommentar: 1 Band von Taizo Kuroda
Sprache: Japanisch
Faksimile: 3 BĂ€nde Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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Preis Kategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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