Apokalypse von Val-Dieu
Die Apokalypse von Val-Dieu entstand vermutlich zwischen 1320 und 1330 und zählt zu einer Gruppe von vier Handschriften, die etwa zeitgleich in Nordfrankreich entstanden sind und stilistisch einem heute verlorenen englischen Manuskript des 13. Jahrhunderts nachempfunden wurden. Die hervorragende Handschrift ist die künstlerisch hochwertigste der Gruppe. Sie ist mit 83 halbseitigen Miniaturen ausgestattet, die durch ihre besondere Eleganz und ihren Realismus bestechen. Auch ist sie einzige unter den vier Werken, die den Text der Offenbarung parallel in Latein und in französischer Übersetzung enthält. Es handelt sich um ein wahrhaftes Meisterwerk des gotischen Stils!
Apokalypse von Val-Dieu
Diese Apokalypse-Handschrift zeichnet sich sowohl durch die hohe Qualität ihrer Buchmalerei als auch durch ihren hervorragenden Erhaltungszustand aus. Heute unter der Signatur Add. Ms. 17333 in der British Library aufbewahrt, stammt die *Val-Dieu-Apokalypseaus der Normandie, wo sie in den 1320er Jahren angefertigt wurde. Sie ist Teil einer Gruppe von vier außergewöhnlich schönen Apokalypse-Handschriften aus Nordfrankreich, die im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts (1320–1330) entstanden sind und stilistische Gemeinsamkeiten aufweisen: Dazu zählen neben der genannten die Apokalypse von Saint-Victor (Paris, BnF MS lat. 14410), die Cloisters-Apokalypse (New York, Metropolitan Museum of Art, Cloisters Collection MS 68.174) und die Apokalypse von Namur, Grand Seminaire, MS 77. Das ikonographische Programm dieser Handschriftengruppe orientiert sich wiederum an der Vorlage eines englischen Apokalypse-Manuskripts aus dem 13. Jahrhundert, das 1944 während eines Bombenangriffs auf Metz zerstört wurde. Die vorliegende Handschrift ist die einzige unter den vier genannten Exemplaren, die den lateinischen Text der Offenbarung auch in französischer Übersetzung darbietet. Auch in künstlerischer Hinsicht ist sie die am feinsten ausgearbeitete, was sich besonders an der Eleganz und dem Realismus der Porträtmalerei zeigt. Im 17. Jahrhundert wurde das Werk in einen neuen, grünen Ledereinband mit Goldprägung gekleidet. Der Name der Handschrift leitet sich von ihrem ehemaligen Aufbewahrungsort in der Bibliothek der Kartause von Val-Dieu bei Mortagne in der Diözese von Séez ab, wie aus einem in anonymer Hand aus dem 17. Jahrhundert geschriebenen Eintrag mit dem Wortlaut Ex Libris Cartusiae Vallis Die deutlich hervorgeht. Im Jahr 1848 erwarb das Britische Museum die Handschrift von dem englischen Antiquar Thomas Rodd (1796–1849).
Ein herausragendes Bildprogramm
Die 47 Folios umfassende Handschrift ist mit 83 halbseitigen Miniaturen geschmückt, die eine ausgesuchte Feinheit und Eleganz besitzen. Bei ihrer Gestaltung bediente sich der Künstler eines weiten Spektrums verschiedenster Farben und Schattierungen, er setzte leuchtende Goldakzente, kreierte meisterhaft gemusterte Hintergründe und fasste die Darstellungen mit schlichten, kolorierten Rahmen ein. Im Gegensatz zu dem heute verlorenen englischen Manuskript aus dem 13. Jahrhundert, das als Vorlage diente, entfaltet sich hier eine völlig neue Auffassung von der Figuren- und Szenendarstellung: Den Charakteren ist ein Realismus und eine Körperlichkeit zu eigen, die den fantastischen Szenen der Apokalypse eine enorme Lebendigkeit verleihen. Die Miniaturen sind im englischen Stil angeordnet, das heißt sie befinden sich stets in der oberen Hälfte der Seite und treten dadurch vor dem zugehörigen, zweispaltig geschriebenen Text in der unteren Hälfte hervor. Auf vier Folio-Seiten wurden die Miniaturen entfernt, lediglich der Text in der unteren Hälfte blieb erhalten. Der Textteil ist mit Zierinitialen und Blattwerkverzierungen dekoriert, in die Vögel und andere Tiere eingearbeitet sind. All diese Elemente machen die Val-Dieu Apokalypse zu einem prachtvollen Meisterwerk der Gotik.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Val-Dieu Apocalypse
- Umfang / Format
- 108 Seiten / 32,5 × 22,5 cm
- Herkunft
- Frankreich
- Datum
- Ca. 1320–1330
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 83 mit Gold illuminierte Miniaturen
Apoklypse von Val-Dieu
Das rote Pferd
Der mit einem Schwert bewaffnete Reiter des zweiten Pferdes der Apokalypse wird gewöhnlich so interpretiert, dass er für den Bürgerkrieg steht, im Gegensatz zu den Eroberungskriegen des ersten, mit einem Bogen bewaffneten Reiters des weißen Pferdes: „Als das Lamm das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Lebewesen rufen: Komm! Da erschien ein anderes Pferd; das war feuerrot. Und der, der auf ihm saß, wurde ermächtigt, der Erde den Frieden zu nehmen, damit die Menschen sich gegenseitig abschlachteten. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben.“ (Offb 6,3-4)
Apoklypse von Val-Dieu
Die zweite eschatologische Schlacht
Nachdem er ein Jahrtausend gefesselt war, zieht Satan aus, „um die Völker an den vier Ecken der Erde, den Gog und den Magog, zu verführen und sie zusammenzuholen für den Kampf; sie sind so zahlreich wie die Sandkörner am Meer. Sie schwärmten aus über die weite Erde und umzingelten das Lager der Heiligen und Gottes geliebte Stadt. Aber Feuer fiel vom Himmel und verzehrte sie.“ (Offb 20, 9–10)
Mit Waffen und Rüstungen des Hochmittelalters haben sich die heidnischen Könige und ihre Armeen um Jerusalem herum versammelt, hinter dessen Mauern sich die Gläubigen geflüchtet haben. Die Angreifer werden von Gottes feurigem Zorn zerstört. Diese meisterhaft gemalte letzte Schlacht der Apokalypse führt dazu, dass Satan in den Feuersee geworfen wird, der durch den Höllenschlund in der unteren linken Ecke angedeutet wird.
#1 Val-Dieu Apocalypse
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Spanisch
(3.000€ - 7.000€)
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